Shanghai - Stadt im Wandel
Seit Shanghai chinesische Sonderwirtschaftszone ist,
wandelt sich die Stadt zu einem gigantischen Industrie- und Finanzzentrum
Neben Hongkong ist Shanghai wohl eine der westlichsten Städte Chinas. Die
Stadt ist aber touristisch durchaus reizvoll, da hier in einigen Seitenstrassen
das alte chinesische Flair noch ersichtlich ist, wohingegen in
Pudong mit dem
Jin Mao Tower und dem Shanghai World Financial Center architektonisch gelungene
Wolkenkratzer in die Höhe streben. Inmitten der Wolkenkratzer findet man aber
auch Oasen wie den Jing'an-Tempel oder die
Altstadt von Shanghai. Dutzende
Sehenswürdigkeiten sind über das ganze Stadtgebiet verstreut, aber mittels der
Metro Shanghai gut und kostengünstig zu
erreichen.
Shanghai befindet gegenwärtig in einer Zerreisprobe zwischen Chaos und Ordnung, Kommerz und Plan. So sorgen Aufpasser auf einigen touristisch interessanten Plätzen dafür, dass sich niemand danebenbenimmt, auf der anderen Seite wird man auf der grossen Einkaufsstrasse - der Nanjing Road - oft angesprochen, ob man denn nicht eine Uhr oder ein Hemd benötige. Auch Religion und insbesondere der Buddhismus ist wieder Teil des Lebens einiger Chinesen. Es ist offensichtlich, dass man sich des kulturellen Erbes wieder bewusst wird und dieses pflegt.
Ein weiterer wichtiger Grund, Shanghai zu besuchen, ist die
reichhaltige Küche. Die Einwanderer-Stadt bietet
in über 1000 Restaurants praktisch alle erdenklichen Gerichte der grossen
Regionalküchen Chinas. Auch wenn Shanghai am Meer liegt, so kommen nicht nur
Fischliebhaber auf ihre Kosten: Vom feinen, ungeheuer scharfen Sichuan-Hühnchen
bis hin zum rustikalen Nudelgericht reicht die Palette. In den meisten
Hotels wartet am Morgen bereits ein reichhaltiges
Buffet auf den Gast, das neben
Teigtaschen, Reis- und Nudelgerichten auch die hier bei uns gewohnten
Frühstücksbeilagen kennt. Nach einem reichhaltigen Morgenessen reicht es oft aus, sich über den Mittag kurz
an einer reichhaltigen Nudelsuppe mit Stäbchen und Löffel zu
versuchen, bevor man Abends in einem vornehmeren Restaurant durchaus kostengünstig
einkehren kann. Eins ist klar: Das Essen mit Stäbchen muss vorher eingeübt
werden.
Als Tourist kommt man übrigens mit einfachen Englischkenntnissen gut durch die Stadt, da sowohl die Metro, Strassenschilder als auch die meisten Speisekarten in Englisch untertitelt sind. Junge Chinesen - vor allem im Finanzdistrikt - sprechen ein vorzügliches Englisch, in guten Restaurants findet sich oftmals ein Kellner, der Englisch beherrscht, oder man deutet auf ein Bild einer Speise. Aber man sollte sich immer vorsehen, eine Karte der Stadt und einen Plan der Metro bei sich zu haben, da es auf der Strasse schon schwierig ist, Leute nach dem Weg zu fragen. Leider liegen einige Sehenswürdigkeiten einige Minuten zu Fuss von der nächsten Metro-Station entfernt...
Shanghai wird auf jeden Fall einige Vorurteile widerlegen, die man gegen
diese chinesische Stadt und ihre Einwohner haben könnte, auf der anderen Seite liegen Prunk und
Armut eben oftmals so dicht nebeneinander, dass man innerhalb von Minuten von einer
Chinesischen Markthalle mit Hühnern in Bodenhaltung zum abgeschotteten
Luxushotel gelangt. Shanghai übt also durchaus eine etwas
seltsame Faszination aus, der man sich manchmal
auch entziehen möchte. Aber die Schnelligkeit des dortigen Lebens und die
unglaubliche Bautätigkeit, mit der die alten, einfachen Siedlungen Boomgebieten
weichen, ist derart eindrücklich, dass bestimmt der eine oder andere öfter
in diese Stadt reisen möchte, um den Wandel
mitzuerleben.
Reisen nach Shanghai sind problemlos möglich: die Airlines haben den Trend erkannt und bieten Direktflüge ab den wichtigsten Deutschen Flughäfen an. Hotelübernachtungen und Verpflegung sind in Shanghai günstig, so dass für den Hin- und Rückflug sowie einen Aufenthalt von einer Woche mit einem Budget von etwa 1200 Euro zu kalkulieren ist, wenn man eher in der Nebensaison - also z.B. im Spätherbst reist.